Glossar
- Was ist Karat?
- Wie funktioniert die Mohs`sche Härteskala?
- Was ist der Unterschied zwischen einem synthetischem Edelstein und einer Edelstein-Imitation?
- Was ist der Unterschied zwischen einem synthetischem Edelstein und einer Edelstein-Imitation?
- Was ist Granulation?
- Was ist Pleochroismus?
- Was ist Lichtbrechung?
- Was ist Doppelbrechung?
- Was ist Spezifisches Gewicht?
- Was ist Pegmatit?
- Was ist Asterismus?
- Was ist Cabochon?
- Was ist Chatoyance (Katzenaugeneffekt)?
- Was sind Dubletten?
- Was sind Tripletten?
Was ist Karat?
Karat, vom griechischen "keration" = Johannisbrot. Dessen getrocknete Samenkörner dienten früher als Gewichtseinheit für Edelsteine. Einige Edelsteine, z.B. Diamanten, werden nach Karat verkauft. Karat (ct) ist eine Gewichtseinheit, keine Größeneinheit; deshalb können zwei Edelsteine, die beide einen Karat wiegen, verschieden groß sein. Ein Karat entspricht 200 Milligramm bzw. 1/5 Gramm. Das Gewicht kleinerer Diamanten wird üblicherweise in Punkten (points) angegeben; ein Punkt entspricht 0,1 Karat. Bitte beachten Sie: das Karat-Gewicht eines Edelsteines hat nichts mit dem Ausdruck Karat (K) zu tun, welcher in Amerika und in Asien die Goldqualität beschreibt (z. B. 24 K Gold).
Wie funktioniert die Mohs`sche Härteskala?
Die Härte eines Minerals wird in der Beständigkeit gegenüber einem anderen Mineral ausgedrückt, mit welchem man es an der Oberfläche ritzt. Vor über einhundert Jahren hat der deutsche Mineraloge Friedrich Mohs (1773 - 1839) eine vergleichende Härteskala erstellt, welche heute immer noch von Gemmologen verwendet wird. Es besteht aus folgenden Gliedern:
- Es besteht aus folgenden Gliedern:
- 1. Talk
- 2. Steinsalz
- 3. Kalkspat
- 4. Flußspat
- 5. Apatit
- 6. Feldspat
- 7. Quarz
- 8. Topas
- 9. Korund (Safir, Rubin)
- 10. Diamant
Jedes kann von einem in der Skala über ihm Stehenden geritzt werden und ein unter ihm Stehendes ritzen. Die Darstellung stellt eine Rangordnung dar; sie sagt nichts darüber aus, wieviel härter ein Mineral als ein Anderes ist. Was Sie von der Mohs`schen Härteskala lernen können, ist, dass Sie Edelsteine mit unterschiedlicher Härte nicht ungeschützt in Ihren Schmuckkasten legen sollten, damit z. B. Ihr Diamant den Amethyst nicht beschädigen kann.
Was ist der Unterschied zwischen einem synthetischen Edelstein und einer Edelstein - Imitation?
Ein synthetischer Edelstein wird im Labor gezüchtet und hat die gleichen chemischen-, physikalischen- und optischen Eigenschaften wie ein sein natürliches Äquivalent. Er hat keine charakteristischen natürlichen Einschlüsse und der natürliche Stein hat keine typischen Einschlüsse, wie die Synthese sie hat. So kann ein guter Gemmologe anhand der jeweiligen Einschlüsse Rückschlüsse auf die Natürlichkeit eines Edelsteins ziehen.
Eine Edelstein-Imitation kann jedes Material sein, das dafür benutzt wird so auszusehen, wie ein Edelstein (z. B. facettiertes Glas). Zirkonia ist eine Edelsteinimitation. Es imitiert den Diamanten oder gefärbt auch andere Edelsteine. Es ist kein synthetischer Edelstein, da auf der Erde kein natürliches Zirkonia existiert.
Was ist Granulation?
Erst in diesem Jahrhundert wurde dieses Wissen wiederentdeckt!
Das Prinzip der Granulation ist ganz einfach: kleine Kügelchen aus Gold, Silber oder Platin - sie werden Granalien genannt (n lateinisch "granum" = Korn) - werden auf einer Metalloberfläche befestigt. Diese Kügelchen entstehen, indem kleine Metallspäne in Holzkohlestaub erhitzt werden. Die Schnipsel werden flüssig und ziehen sich zu winzig kleinen Kugeln zusammen. Das Festkleben der Granalien auf den vorgesehenen Schmuckstück ist der Grund, warum die Kunst der Granulation lange von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben war. Nachdem nämlich das Wissen um dieses Handwerk verlorengegangen war, konnte die fast unsichtbare Befestigung der Kügelchen nicht mehr erklärt werden.
Heute weiß man, dass die mit bloßem Auge kaum wahrnehmbare Lötung nicht mit Hilfe metallischer Lote erfolgte - diese wären zu grob -, sondern durch die Umwandlung einer Verbindung in reines Kupfer, das sogenannte Reduktionslot. Am besten eignen sich dafür Kupfersalze wie Malachit oder Grünspan. Diese haben die Eigenschaft, sich bei Erwärmen in Kupfer zu verwandeln, das in das umgebende Metall eindringt. Malachit oder Grünspan wird also mit einem Leim verbunden, den man dafür benutzt, die Granalien auf Metall aufzukleben. Bei Erhitzung verflüchtigt sich der Leim, das Malachit beziehungsweise der Grünspan wird zu Kupfer, das die Granalie und den Untergrund fest miteinander verbindet und fast völlig in sie eindringt.
Es genügt eine sehr geringe Dosierung, um die Granalien auf dem Untergrund zu befestigen. Es gibt auch andere Materialien, mit denen die Bindung möglich ist, allerdings funktionieren diese Verfahren nur unter bestimmten Bedingungen. Zum Beispiel gibt es bei sehr hochkarätigem Gold die Möglichkeit, die Kügelchen durch Erwärmen auf dem Untergrund "festzuschmelzen". Dies setzt allerdings sehr genaues Arbeiten voraus, da die Kügelchen nicht zerfließen dürfen. Am einfachsten und deshalb am häufigsten ist die Verwendung von Kupfersalzen, die unabhängig von der Legierung des verwendeten Materials und der Oberflächenbeschaffenheit für eine feste Verbindung sorgen. Wie chemische Analysen historischer Arbeiten in den 80er Jahren bewiesen haben, wurde bis ins zwölfte Jahrhundert vorwiegend mit Kupfersalzen granuliert. Durch Quellenstudien aus der ganzen Welt wurde nachgewiesen, dass "Reduktionslöten mit Kupfersalzen" über 2000 Jahre hinweg üblich war.
Was ist Pleochroismus (Dichroismus)?
Pleochroismus, griechisch "pleon" = mehr und "chroma" = Farbe, also Mehrfarbigkeit. Alle farbigen, durchsichtigen und doppelbrechenden Kristalle zeigen in verschiedenen Richtungen verschiedene Färbungen.
Dichroismus, vom lateinischen "di" = doppelt und vom griechischen "chrome" = Farbe, also Zweifarbigkeit. Es können zum Teil sehr kräftige Farbunterschiede wahrgenommen werden. Sie werden mit dem Dichroskop festgestellt
Was ist Lichtbrechung?
Lichtbrechung, meistens als "n" bezeichnet, ist das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit in Luft (rd. 300.000 km/sec.) zur Lichtgeschwindigkeit im Stein (z. B. Diamant 124.100 km/sec., daher für diesen n = 2,42). Mit der Veringerung der Geschwindigkeit des Lichtes beim Eintritt in den Stein erfolgt bei schrägem Auftreffen auch eine Ablenkung des Lichtes und zwar zum Einfallslot hin (Senkrechte auf der Eintrittsfläche im Einfallspunkt). Aus dieser Richtungsänderung lässt sich der Wert der Lichtbrechung berechnen, und zwar aus dem Verhältnis des Sinus des Einfallswinkels (= Winkel zwischen dem Einfallslot und dem einfallendem Strahl) zum Sinus des Brechungswinkels (= Winkel zwischen dem Einfallswinkel und dem gebrochenen Strahl). In der Praxis bedient man sich zur Messung der Lichtbrechung eines Edelsteines des Refraktometers, mit dem die Lichtbrechung bis zu einem Wert von n = 1,81 direkt abgelesen werden kann.
Was ist Doppelbrechung?
Amorphe und kubisch kristallisierende Stoffe sind einfachbrechend, die anderen Kristalle dagegen doppelbrechend. Dies bedeutet, dass ein einfallender Lichtstrahl in zwei polarisierte Strahlen aufgespalten wird, deren Schwingungsrichtungen senkrecht aufeinander stehen. Ihre Lichtbrechung ist durch zwei Werte gekennzeichnet, nämlich „no“ für den ordentlichen Strahl und „ne“ für den außerordentlichen (den "extraordinären") Strahl. Die Differenz beider Werte, nämlich „ne – no“, gibt die Größe der Doppelbrechung an. Sie kann positiv oder negativ sein (positiver oder negativer Charakter der Doppelbrechung).
Was ist Spezifisches Gewicht?
Spezifisches Gewicht, auch "Dichte" genannt, ist das Gewicht eines Kubikzentimeters des betreffenden Materials in Gramm. Es hat die Bezeichnung g/cm³. Da 1 cm³ Wasser von 4 Grad Celsius. 1 g wiegt, gibt das spezifische Gewicht auch an, wieviel mal schwerer ein Körper ist als die gleiche Menge Wasser von 4 Grad Celsius.
Was ist Pegmatit?
Pegmatit vom griechischen "pegma" = Festgewordenes ist ein groß- bis übergroßkörniges magmatisches (aus dem Schmelzfluß entstandenes) Gestein, das aus einer an flüchtigen Bestandteilen reichen Restschmelze entstanden ist. Die Pegmatite enthalten häufig Mineralien aus seltenen Elementen wie Beryllium, Bor, Caesium, Lithium, Rubidium, Thorium, Uran. Sie sind das Muttergestein zahlreicher Edelsteine wie Apatit, Beryll (Smaragd, Aquamarin), Granat, Kunzit, Topas, Turmalin usw.
Was ist Asterismus?
Asterismus, griechisch "aster" = Stern, also Sterneffekt. Er wird durch eine selektive (ausgewählte) Reflektion des Lichtes an orientiert eingelagerten, nadelförmigen Kristallen verursacht und ist nur bei kugeligem Schliff (Cabochon) sichtbar. Beispiel: Sternrubin und Sternsafir.
Speziell beim Sternsafir bestehen die Einschlüsse aus dünnen und langgestreckten Rutilkristallen, die sich durch Entmischung gebildet haben. Sie stehen in einem Winkel von 60 Grad zueinander und reflektieren das einfallende Licht sehr kräftig, da sie eine hohe Lichtbrechung haben.
Was ist Cabochon?
Cabochon, ein Glattschliff mit gewölbtem Oberteil und ebenem bzw. leicht gewölbtem Unterteil.
Was ist Chatoyance?
Chatoyance, vom französischen "chatoyer" = schillern, wird auch Katzenaugeneffekt genannt. Die Erscheinung geht auf eine selektive (ausgewählte) Reflexion des Lichtes an sehr feinen und in einer Richtung parallel verlaufenden Einlagerung zurück. Dabei kann es sich um fadenförmige Kristalle handeln (z. B. beim Quarzkatzenauge) oder auch um Hohlkanäle (z. B. beim Turmalinkatzenauge). Der nur bei kugeligem Schliff (Cabochon) wahrnehmbare, helle Lichtstreifen verläuft senkrecht zu den Einlagerungen.
Was sind Dubletten?
Dubletten sind aus zwei Teilen (Ober und Unterteil) zusammengekittete Steine. Beispiele: Oberteil Granat, Unterteil Glas zur Nachahmung des Granats; beide Teile aus schwachfarbigem Beryll und mit einer kräftigen grünen Kittmasse aus Kunststoff zur Nachahmung des Smaragds usw.
Was sind Tripletten?
Tripletten werden aus 3 Teilen zusammengesetzt, wobei meistens die mittlere und sehr farbkräftige Schicht stärker als zum Kitten erforderlich ausgebildet ist.